Presseinformation vom 30.01.2020

Kampf gegen arbeitsbedingten Krebs geht weiter

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Pro Jahr sterben rund 1.800 Menschen in Österreich durch arbeitsbedingten Krebs. Das sind viermal so viele wie durch Verkehrsunfälle. Auf diese alarmierenden Zahlen macht die AUVA vor dem Hintergrund des Weltkrebstages am 4. Februar aufmerksam und kündigt an, auch 2020 die Prävention beruflicher Krebserkrankungen im Fokus ihrer Aktivitäten zu behalten.

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Pro Jahr sterben rund 1.800 Menschen in Österreich durch arbeitsbedingten Krebs. Das sind viermal so viele wie durch Verkehrsunfälle. Auf diese alarmierenden Zahlen macht die AUVA vor dem Hintergrund des Weltkrebstages am 4. Februar aufmerksam und kündigt an, auch 2020 die Prävention beruflicher Krebserkrankungen im Fokus ihrer Aktivitäten zu behalten.

Hochgerechnet stehen etwa zehn Prozent der insgesamt 20.000 Krebstoten pro Jahr in Österreich mit der Arbeit in Zusammenhang. Viele dieser Fälle könnten durch die richtigen Schutzmaßnahmen im Umgang mit krebserzeugenden Stoffen am Arbeitsplatz verhindert werden. 2018 hat die AUVA dazu ihren Präventionsschwerpunkt „Gib Acht, Krebsgefahr!“ gestartet. Das Ziel: Arbeitgebern und Arbeitnehmern Wissen zu Gefahren und Schutz vor krebserzeugenden Arbeitsstoffen zu vermitteln.

Der ursprünglich für zwei Jahre angesetzte Schwerpunkt wird 2020 fortgeführt, verlautbart Mag. Daniela Zechner, Direktorin der AUVA: „Jede berufliche Krebserkrankung ist eine zu viel. Diese Erkrankungen zu verhindern hat absolute Priorität. Ihrem Präventionsauftrag folgend, widmet sich die AUVA daher noch ein weiteres Jahr der Information und der Bewusstseinsbildung rund um krebserzeugende Arbeitsstoffe.“

Prävention geht vor
Zechner weist auf die besondere Bedeutung der Prävention speziell beim Umgang mit gefährlichen Stoffen hin: „Je weniger sichtbar Gefahren sind, desto höher das Risiko, diese falsch einzuschätzen oder gar zu übersehen. Prävention ist überaus wichtig, nicht zuletzt deshalb, weil sich eine unbedachte oder fehlerhafte Handhabung dieser Stoffe oft erst Jahre später in Form einer schweren Erkrankung bemerkbar machen kann.“

Neben menschlichem Leid verursachen berufliche Krebserkrankungen auch hohe volkswirtschaftliche Folgekosten. Laut der „Roadmap on Carcinogens“, an der neben anderen Institutionen die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beteiligt ist, liegen diese Kosten EU-weit bei 2,4 Milliarden Euro pro Jahr.

Erfolge und Herausforderungen
Im Rahmen des Schwerpunktes wurden von der AUVA bisher über 100.000 Betriebsberatungen zu krebserzeugenden Arbeitsstoffen und 16 Veranstaltungen mit insgesamt rund 4.100 Teilnehmern durchgeführt. Als Unterstützung für die österreichischen Unternehmen wurden acht neue Merkblätter für unterschiedlichste Branchen erstellt, Erklärfilme auf www.auva.at/youtube veröffentlicht und Onlinewerkzeuge (z.B. https://arbeitsstoffverzeichnis.auva.at) entwickelt. Für Ärztinnen und Ärzte setzte das Kampagnen-Team spezielle Informationsmaßnahmen zum Thema Berufskrankheitenmeldung.

„Unsere Kampagne ist bereits sehr erfolgreich. Wir möchten allerdings noch eine Reihe weiterer Herausforderungen angehen. So ist es etwa erforderlich, die Meldepraxis von Krebserkrankungen als Berufskrankheiten zu verbessern oder die Liste der Berufskrankheiten mit Blick auf die EU und die sich ändernde Arbeitswelt durch den Gesetzgeber zu überdenken. Wir begrüßen es daher sehr, dass die Modernisierung der Berufskrankheitenliste nun als konkretes Vorhaben im Regierungsprogramm 2020-2024 festgeschrieben wurde“, sagt die AUVA-Direktorin. Auch nach dem Präventionsschwerpunkt dürfe dieses wichtige Thema nicht aus den Augen gelassen werden: „Gezielte Präventionsarbeit, wie sie die AUVA betreibt, verhindert potenziell schwere Erkrankungen. Das spart auch der österreichischen Volkswirtschaft viel Geld.“

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website der AUVA unter www.auva.at/krebsgefahr und auf www.sichereswissen.info/krebsgefahr.



Über die AUVA:
Bei der AUVA sind ca. 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus den Beiträgen der Dienstgeber und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Kernaufgaben der AUVA sind die Verhütung von Arbeitsunfällen sowie die Heilbehandlung und Rehabilitation. Ziel ist es, Unfallopfer und Beschäftigte mit Berufserkrankungen möglichst rasch wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Eine weitere Kernaufgabe der AUVA ist die finanzielle Entschädigung. Diese vier Aufgabenbereiche der AUVA ermöglichen eine integrierte und effiziente Unfallversicherung mit hohem volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen.

Die AUVA betreibt das Traumazentrum Wien mit den beiden Standorten Meidling und Brigittenau/Lorenz Böhler, die Unfallkrankenhäuser Linz, Salzburg, Klagenfurt und Steiermark mit den beiden Standorten Graz und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling (Wien), Weißer Hof (NÖ), Häring (Tirol) und Tobelbad (Steiermark). In den Einrichtungen der AUVA werden jährlich über 375.000 Patientinnen und Patienten auf medizinischem Spitzenniveau versorgt, davon mehr als 46.000 stationär.

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