Presseinformation vom 26.01.2023

Zu viele CO2-Zertifikate schaffen kaum sozialen Impact

HELIOZ fordert mehr Aufklärung bei der CO2-Kompensation & CO2-Bepreisung

HELIOZ CEO, Niclas Schmiedmaier © HELIOZ

„Zertifikate sind noch immer zu billig und machen es Unternehmen zu einfach, sich als nachhaltig zu positionieren.“

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Der freiwillige CO2-Markt: Ein abstraktes System, das allerdings schnell Abhilfe leisten kann, wenn man da und dort mal Kleidung bestellt und hier mal schnell einen Kurzstreckenflug bucht – kein Problem, Firma X kompensiert die anfallenden Emissionen woanders und unterm Strich sind alle fein raus. Oder? Vielleicht ist es dann doch nicht ganz so einfach. HELIOZ nimmt Stellung zu dem, was am Kompensationsmarkt gerade schiefläuft und wo die Reise im Jahr 2023 stattdessen hingehen sollte.


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Der freiwillige CO2-Markt: Ein abstraktes System, das allerdings schnell Abhilfe leisten kann, wenn man da und dort mal Kleidung bestellt und hier mal schnell einen Kurzstreckenflug bucht – kein Problem, Firma X kompensiert die anfallenden Emissionen woanders und unterm Strich sind alle fein raus. Oder? Vielleicht ist es dann doch nicht ganz so einfach. HELIOZ nimmt Stellung zu dem, was am Kompensationsmarkt gerade schiefläuft und wo die Reise im Jahr 2023 stattdessen hingehen sollte.

Wien, 26. Jänner 2023 –
2022 hat sich am freiwilligen CO2-Markt einiges getan. Unter anderem sind die Preise für CO2-Zertifikate um 40 % gestiegen, die Größe des Marktes stieg um 20 % auf 1,2 Mrd. US Dollar, die Zahl der Unternehmen, die sich Netto-Null-Emission-Ziele setzen, hat sich mehr als verdoppelt und Emissionen gingen um 30 % zurück. Auf den ersten Blick klingen all jene Punkte wie gute Neuigkeiten: Es wird teurer Emissionen zu kompensieren, trotzdem hat sich die Zahl der Unternehmen, die ihre Emissionen kompensieren mehr als verdoppelt und der freiwillige CO2-Markt wächst. Als ein Unternehmen, das genau dort agiert, sieht HELIOZ es anders und will aufklären.

Zertifikate & Regulierungen: Zweck vs. Sinn
Unternehmen nehmen mehr Geld in die Hand ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren, statt tiefgreifend ihre Prozesse nachhaltig zu verbessern, ihre Wertschöpfungskette von Anfang bis Ende zu implementieren und die restlichen entstehenden Emissionen schlussendlich über CO2-Zertifikate zu kompensieren. „Selbst mit dem Preisanstieg sind die Zertifikate noch immer zu billig und machen es Unternehmen zu einfach, sich als nachhaltig zu positionieren“, so Niclas Schmiedmaier, CEO bei HELIOZ.

Umweltverschmutzung bleibt zu rentabel für Unternehmen
Es lohnt sich noch immer finanziell mehr die Umwelt zu verschmutzen als tiefgreifende Änderungen im eigenen Unternehmen einzuführen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette Emissionen zuerst zu vermeiden, anschließend zu reduzieren und erst dann als letzten Schritt zu kompensieren. Schmiedmaier weiter: „Es werden CO2-Zertifikate erworben, die kaum sozialen Impact schaffen. Zertifikat-Anbieter schmücken sich mit SDGs die nur am Papier existieren und bewirken darüber hinaus keine weitere Veränderung für die Menschen, die am meisten von der Klimakrise betroffen sind. So entstehen Preise für Zertifikate, die behaupten die Leben von Menschen, Biodiversität etc. zu verbessern doch in Wirklichkeit unterliegen jene Preise keiner Basis zur Preisgestaltung und es werden Äpfel mit Birnen verglichen!“

Mehr Klima-Recht als schlecht
Freiwillige CO2-Kompensation muss allerdings nicht nur grüne Augenauswischerei bedeuten. Der freiwillige CO2-Markt ist eine wichtige Finanzierungsquelle für Klimaschutzmaßnahmen und Projekte, die bedeutenden Mehrnutzen für ländliche Gemeinschaften in den Ländern darstellen, die vom Klimawandel am meisten betroffen sind. Das Risiko des Greenwashings kann durch klare und transparente Unternehmensaussagen vermieden werden, wenn ehrliche Partnerschaften für Klimaschutzaktivitäten eingegangen werden. Es ist jedoch offensichtlich, dass nicht alle Spieler auf diesem Markt diesen größeren Nutzen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.

Wo soll die CO2-Reise hingehen?
Viele Aspekte der vorherrschenden Kritik an Mechanismen der CO2-Kompensation sind durchaus begründet, doch was sind die Lösungsvorschläge? HELIOZ fängt bei sich selbst an und setzt dabei auf Transparenz, Qualitätsstandards, sozialen Impact und ihren Leitsatz „Avoid – Reduce – Compensate“. Allerdings reicht es nicht, bei jenen Ethikstandards in Sachen Nachhaltigkeit auf intrinsische Motivation der Unternehmen allein zu setzen. Um die wertvollen Aktivitäten des Kompensationsmarkt fortzusetzen, braucht es Maßnahmen, die den CO2-Handel beaufsichtigen. Überstaatliche Maßnahmen die sicherstellen, dass das Engagement auf dem Kohlenstoffmarkt für Projekte, Befürworter, Finanziers und Käufer werthaltig bleiben.

„Es ist an der Zeit, CO2-Kompensation zu einer gesellschaftlichen Verantwortung statt grüner Wohlfühlmaßnahme für Unternehmen zu verankern. Dazu ist es aber wichtig, einen Markt zu schaffen, der keine Schlupflöcher und grauen Bereiche mehr zulässt“, so Schmiedmaier abschließend.

HELIOZ ist ein Social Enterprise, das Klimaprojekte entwickelt und damit zukunftssichere und preisstabile CO2-Zertifikate aus einer Hand für den freiwilligen Kohlenstoffmarkt generiert. Diese bieten sowohl einen ökologischen als auch einen sozialen Mehrwert, indem sie zu den Sustainable Development Goals der United Nations 1, 3, 4, 5, 6, 10, 13, 15 und 17 beitragen. Unternehmen und Regierungen erhalten zudem 100 Prozent Transparenz, wie die Klimazertifikate erzeugt wurden. In Summe profitierten im letzten Jahr über 362.000 Menschen von 180 Millionen Liter sauberen Trinkwasser, wodurch 2,16 Tonnen Feuerholz pro Haushalt und 59.280 Tonnen CO2 eingespart wurden. Somit konnte auch die Infektion durch wasserübertragene Krankheiten um 97% reduziert werden.

Weitere Informationen über HELIOZ finden Sie hier.

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Manisha Joshi, MA
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