Presseinformation vom 03.08.2022

Trotz Krise und weltweiten Lieferengpässen: Vollelektrische Autos nehmen in Österreich weiter Fahrt auf

BEV-Produktion Strategy& Österreich

Bei maximaler Kapazität & ohne Engpässe verdoppelt sich die Zahl der BEVs, die in Europa produziert werden können.

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  • Das weltweite Absatzwachstum von reinelektrischen Fahrzeugen (BEVs) verliert durch Produktionsengpässe kurzfristig an Fahrt 
  • Trotzdem dehnen BEVs ihren Marktanteil in Österreich weiter aus: 13,3% der Neuwagen waren im ersten Halbjahr 2022 vollelektrisch 
  • BEV-Produktionskapazitäten in Europa können bis Ende 2022 durch Engpässe nur zur Hälfte ausgeschöpft werden
  • Europäische Autohersteller forcieren den Aufbau unabhängiger Lieferketten 
  • Zu den reinelektrischen Top-Modellen am europäischen Markt zählen: FIAT 500 electric, Tesla Model 3 und Renault ZOE 

Pressetext 6311 ZeichenPlaintext

  • Das weltweite Absatzwachstum von reinelektrischen Fahrzeugen (BEVs) verliert durch Produktionsengpässe kurzfristig an Fahrt 
  • Trotzdem dehnen BEVs ihren Marktanteil in Österreich weiter aus: 13,3% der Neuwagen waren im ersten Halbjahr 2022 vollelektrisch 
  • BEV-Produktionskapazitäten in Europa können bis Ende 2022 durch Engpässe nur zur Hälfte ausgeschöpft werden
  • Europäische Autohersteller forcieren den Aufbau unabhängiger Lieferketten 
  • Zu den reinelektrischen Top-Modellen am europäischen Markt zählen: FIAT 500 electric, Tesla Model 3 und Renault ZOE 


Wien, 4. August 2022
  Verbrennungsmotoren sind Auslaufmodelle: Im Juni 2022 stimmte das EU-Parlament für ein Verbrenner-Verbot ab 2035 – ab dann sollen nur mehr emissionsfreie Neuwagen in der Europäischen Union zugelassen werden. In Österreich ist das im Rahmen des „Mobilitätsmasterplans 2030“ bereits fünf Jahre früher vorgesehen. Mit Blick auf den aktuellen heimischen Automarkt scheint die Erreichung dieses ambitionierten Ziels realistisch: 13,3% der Neuwagen waren in der ersten Jahreshälfte 2022 vollelektrisch – das entspricht rund 14.500 Fahrzeugen und einem Anstieg des Marktanteils von 1,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Damit zählt Österreich zu den aufstrebenden Märkten, was den Absatz von reinelektrischen Fahrzeugen (Battery Electric Vehicle, BEV) betrifft. 

Das Wachstum der weltweiten Neuzulassungen von reinelektrischen Fahrzeugen hat sich im zweiten Quartal 2022 durch Lieferkettenprobleme und Lockdowns in China hingegen verlangsamt. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen „Electric Vehicle Sales Review“ von PwC Autofacts® und Strategy&, der Strategieberatung von PwC, in der die Neuzulassungszahlen in weltweit 14 ausgewählten Märkten ausgewertet werden. Demnach wurden im zweiten Quartal 2022 weltweit immer noch 61,7% mehr BEVs zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal 2022 lag das Wachstum allerdings noch bei 108%. Die Marktanteile von BEVs in Österreich und weiteren wichtigen Märkten steigen dennoch weiter an.

Wachsende Nachfrage in Schlüsselmärkten

Trotz abkühlenden Wachstums wuchs der Marktanteil von BEVs in vielen Schlüsselmärkten. In Österreich machten batterieelektrische Fahrzeuge im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits 13,3% aller Pkw-Neuzulassungen aus, im Vorjahreszeitraum lag ihr Anteil bei 11,4%. Ähnlich sieht es in Deutschland aus, wo der BEV-Anteil von 10,7% auf 13,5% anstieg. Die USA verzeichneten sogar mehr als eine Verdopplung von 2,2% auf 4,8% aller Neuzulassungen. In China wuchs der BEV-Anteil der Neuzulassungen von 7,7% auf 17%. Während Plug-In-Hybride (PHEV) vor allem in Europa weiter an Bedeutung verloren, zogen ihre Verkaufszahlen in China deutlich stärker an als die von BEVs. Gründe dafür sind neue Fahrzeugmodelle sowie Lücken in der Ladeinfrastruktur.

Zu den reinelektrischen Top-Fahrzeugmodellen am europäischen Markt zählten im ersten Halbjahr 2022 der FIAT 500 electric (24.649 verkaufte Fahrzeuge), Tesla Model 3 (21.023 Fahrzeuge) und Renault ZOE (15.580 Fahrzeuge).

Ungebrochener Trend zur E-Mobilität

„Die Elektromobilität stemmt sich gegen einen strauchelnden Gesamtmarkt. Europäische Automobilhersteller und somit ihre Kunden waren besonders stark von Lieferengpässen als wirtschaftlicher Folge des Kriegs in der Ukraine betroffen. Daher waren Produktverfügbarkeit und Auswahloptionen bei Modellen und Farben eingeschränkt und die Lieferzeiten entsprechend lang“, sagt Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich. „In Europa werden in diesem Jahr nur knapp 1,5 Millionen BEVs produziert werden – bei maximaler Kapazität und ohne Engpässe könnten es mehr als doppelt so viele sein. Derzeit beobachten wir bereits erste Anzeichen für eine Entspannung der Lieferengpässe und erwarten mehr Produktionskapazitäten für Elektroautos mit einem stärkeren Wachstum im zweiten Halbjahr. Für Österreich erwarten wir mittel- und langfristig eine konstant steigende Nachfrage nach Elektroautos.“

In China machten die deutschen Autobauer trotz der begrenzten Produktionskapazitäten weiter Boden gut und konnten ihren BEV-Marktanteil von 3% im Vorjahreszeitraum auf 4% im ersten Halbjahr 2022 steigern. Im Weltmarkt sackte der Marktanteil deutscher OEMs allerdings von 14% auf 11% ab. 

Europa braucht unabhängige Lieferketten

Um sich in Zukunft besser gegen externe Schocks zu wappnen, setzen die europäischen Hersteller auf milliardenschwere Investitionen in unabhängige europäische Lieferketten, vor allem bei Batterien. „Wir erwarten bis 2030 in Europa eine Batterienachfrage von rund 1 TWh und entsprechende Produktionskapazitäten“, prognostiziert Johannes Schneider, Partner bei Strategy& Österreich. „Für den Standort Europa geht es jetzt vor allem um Unabhängigkeit: Heute stammen noch über 60% der Vormaterialien für Batterien aus China und keiner der Top-20 Batterieproduzenten stammt aus Europa. Das Rennen zur Erschließung der europäischen Lieferkette ist in vollem Gange und es entsteht ein lokales, europäisches Geschäftspotenzial mit Urmaterialien. Die europäischen OEMs sollten ihr Augenmerk auch auf die Etablierung einer ausreichenden Versorgungssicherheit dieser Urmaterialien richten.“

Die vollständigen Ergebnisse des „Electric Vehicle Sales Review Q2 2022“ erhalten Sie auf Anfrage oder unter: https://www.strategyand.pwc.com/de/en/industries/automotive/e-mobility-sales-review-2022-q2.html

Über Strategy&

Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir entwickeln individuelle Geschäftsstrategien für weltweit führende Unternehmen, basierend auf differenzierenden Wettbewerbsfähigkeiten. Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die effizient umsetzbar ist. „Strategy, made real“ heißt für uns, den digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 3.000 Strategieberater:innen und mehr als 295.000 PwC-Mitarbeiter:innen in 156 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Weitere Informationen unter www.strategyand.pwc.com/at

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