Presseinformation vom 29.11.2022

Duale Führung in Österreich immer beliebter: 65 % der Führungskräfte wären bereit, die Chefetage zu teilen

Geteilte Führung sorgt für mehr Entlastung, verbesserte Life-Work-Integration, höhere Arbeitszufriedenheit und Diversität

Nadia Arouri PwC Österreich

Leiterin des People & Culture Consulting Teams bei PwC Österreich

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  • Erfolgreiche Praxis: Steigende Tendenz zur geteilten Spitze unter heimischen Führungskräften 
  • Hohes Potential und Bereitschaft: 65 % der Einzel-Führungskräfte wären bereit, sich die Verantwortung zu teilen 
  • Employer Branding: Duale Führungsmodelle erhöhen Arbeitgeber-Attraktivität um durchschnittlich 33 % 
  • Keine Ressourcenfalle: Befragte schätzen die langfristigen Kosteneinsparungen auf rund 26 % 

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  • Erfolgreiche Praxis: Steigende Tendenz zur geteilten Spitze unter heimischen Führungskräften 
  • Hohes Potential und Bereitschaft: 65 % der Einzel-Führungskräfte wären bereit, sich die Verantwortung zu teilen 
  • Employer Branding: Duale Führungsmodelle erhöhen Arbeitgeber-Attraktivität um durchschnittlich 33 % 
  • Keine Ressourcenfalle: Befragte schätzen die langfristigen Kosteneinsparungen auf rund 26 % 
Wien, 29. November 2022 – Remote Work, Viertagewoche und nun duale Führung: Die heimische Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie, neuen gesellschaftlichen Herausforderungen sowie den geänderten Anforderungen an die Arbeitswelt 4.0 zeigt sich eine klare Tendenz zu dualen Führungsmodellen, bei denen sich zwei Führungskräfte die Verantwortung aufteilen und gemeinsam als Vorgesetzte einer Organisationseinheit gleichberechtigt vorstehen. 

Der Großteil (68 %) der Befragten dualen Führungskräfte erachtet das geteilte Führungssetting als sehr empfehlenswert bzw. empfehlenswert. Dieses ermöglicht nicht nur für Führungskräften selbst eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und wirkt sich positiv auf ihre Gesundheit aus, sondern erschließt auch für Unternehmen immense Potenziale. Ausgehend davon würde auch die Mehrheit (65 %) der befragten Einzel-Führungskräfte, eine duale Führung in Erwägung ziehen. Das sind die Kernergebnisse der erstmals in Österreich qualitativ und quantitativ durchgeführten Studie „Duale Führung“ von PwC Österreich und ABZ*AUSTRIA – Verein zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen, mit Unterstützung der Industriellenvereinigung.
 
„Duale Führung wird für die heimische Chefetage immer attraktiver und beliebter. Neben dem War for Talent, ESG-Vorschriften mit strengeren Frauenquoten sowie den veränderten Anforderungen jüngerer Generationen stellt auch die Epidemie der Einsamkeit einen wesentlichen Treiber des Modells dar. Traditionelle Führungsmodelle müssen neu gedacht werden, um Sinn bzw. Purpose als zentralen Kompass in diesen disruptiven Zeiten nutzen zu können. Das Konzept an sich ist nicht neu, jedoch war der Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen nicht nur auf Mitarbeiter:innen-, sondern auch auf Führungsebene noch nie so groß wie jetzt“, erklärt Nadia Arouri, Leiterin des People & Culture Consulting Teams bei PwC Österreich. 
 
Effizienzsteigerung, Generationen-Wissenstransfer & Employer Branding
Zwar übt die Mehrheit (zwei Drittel) der befragten Führungskräfte ihre Funktion derzeit noch allein aus, aber bei 19 % wurde bereits über die Einführung des dualen Modells nachgedacht. 
 
„Geteilte Führung geht mit geteilter Verantwortung und doppelter Kompetenzbündelung einher. Deshalb können zwei Führungskräfte mit den Herausforderungen agiler Arbeitswelten effizienter umgehen. Zudem erweist sich das Modell als geeignete Maßnahme für das Generationen-Management – eine erfahrenere und eine Nachwuchsführungskraft können gegenseitig vom Wissensaustausch profitieren“, erklärt Marion Koidl, Leiterin der Organisationsberatung bei ABZ*AUSTRIA und Initiatorin der Studie.
 
Auch die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgebender durch das Angebot von dualen Führungsmodellen steigt um durchschnittlich 33 %. Dies kann unter anderem auf die verbesserte Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben zurückgeführt werden.
 
Duale Führung als geschlechtsunabhängiges Lebensphasenmodell
Die Studie bestätigt einen deutlichen Mehrwert der dualen Führung: Auf Seiten der Führungskräfte werden vor allem Entlastung, eine verbesserte Life-Work-Integration und Kompetenzbündelung als Vorteile genannt. Als deutlicher Mehrwehrt für das Unternehmen kristallisieren sich die Perspektivenvielfalt, hochwertigere Entscheidungen sowie die Arbeitgeberattraktivität heraus. Die Befragten geben an, dass diese positiven Faktoren langfristig Einsparungen im Ausmaß von rund 26 % der Ressourcen bzw. Kosten einbringen. 
 
Auch in gesellschaftlicher Hinsicht bieten sich enorme Chancen: Duale Führungsmodelle können aufgrund ihrer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wesentlich zur Förderung von Inklusion und Diversität auf Führungsebene beitragen. „Die duale Führung soll aber nicht als Frauenförderungsmodell, sondern als Lebensphasenmodell verstanden werden, das gleichberechtigt neben dem traditionellen Modell der Einzelführung steht“, so PwC-Expertin Arouri. 
 
Erfolgsvoraussetzungen: Vertrauen, Kommunikation und keine Eitelkeiten
Als die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein duales Führungsmodell werden gegenseitiges Vertrauen (26 %), offene und transparente Kommunikation (22 %) sowie die Fähigkeit, sich „die Bühne teilen zu können“ (20 %) genannt. Die erfolgreiche Implementierung erfordert ein gutes Matching zwischen den Führungspersonen sowie regen Austausch. 

„Mit dieser Studie stehen uns erstmals evidenzbasierte Daten zur Verfügung, die zeigen, dass der Abstimmungsaufwand durch die duale Führung nur minimal um 16 % steigt. Wir zeigen, dass duale Führung funktioniert, branchenunabhängig, und dass es durch die Kombination der unterschiedlichen Führungspersönlichkeiten auch zur Perspektivenvielfalt und dadurch zu Diversität innerhalb des Unternehmens kommt“, betont ABZ*-Expertin Marion Koidl.

„Wir wissen, dass Diversität einen positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg hat. Unterschiedliche Lösungsansätze machen ein Unternehmen innovativer, resilienter und flexibler. Auch in der Führungsetage muss Diversität gelebt werden. Neue Führungsmodelle können aus Sicht der Industrie für das Führungsteam selbst, aber vor allem für die Unternehmen große Vorteile bringen“, so Claudia Mischensky, IV-Vize-Generalsekretärin.

Über die Studie
Im Rahmen der Studie „Duale Führung“ von PwC Österreich und ABZ*AUSTRIA – Verein zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen – wurden mittels qualitativer als auch quantitativer Erhebung erstmals der Status quo der dualen Führung in Österreich sowie deren Auswirkungen und Erfolgsfaktoren erhoben. Dazu wurden insgesamt 177 Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen in einer Online-Umfrage befragt (quantitativ) und Interviews mit fünf Führungsduos durchgeführt (qualitativ). Die Studie wurde zwischen November 2021 und Juni 2022 durchgeführt.
 
Die Studie „Duale Führung“ steht hier zur Verfügung.
 
Über PwC
Vertrauen in der Gesellschaft aufbauen und wichtige Probleme lösen – das sehen wir bei PwC als unsere Aufgabe. Wir sind ein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen in 152 Ländern. Rund 328.000 Mitarbeiter:innen erbringen weltweit qualitativ hochwertige Leistungen im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung und Unternehmensberatung. Sagen Sie uns, was für Sie von Wert ist. Und erfahren Sie mehr unter www.pwc.at.
 
„PwC“ bezeichnet das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere seiner Mitgliedsfirmen. Jedes Mitglied dieses Netzwerks ist ein selbstständiges Rechtssubjekt. Weitere Informationen finden Sie unter www.pwc.com/structure.
 
Über ABZ*AUSTRIA – Verein zur Förderung von Arbeit, Bildung und Zukunft von Frauen
Die Arbeits- und Berufswelt ist im Wandel, neue gesellschaftliche und digitale Entwicklungen schreiten rasch voran. ABZ*AUSTRIA greift gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen auf und identifiziert beschäftigungspolitische Potentiale und Risiken. Wir stehen für eine Veränderung des Wertesystems hin zu gleichstellungsorientierten Unternehmenskulturen und -strukturen, die Vielfalt und Innovation ermöglichen: Lebensphasenorientierte Arbeitszeit- und Arbeitsorganisationsmodelle, Top und Job Sharing, Generationentandems und neue Führungsmodelle sind für uns nur einige der zentralen Hebel, die wir für eine zukunftsfähige Arbeits- und Bildungswelt bedienen wollen und können. Weitere Informationen finden Sie unter www.abzaustria.at.
 
Über die Industriellenvereinigung
Die Industriellenvereinigung (IV) ist die freiwillige und unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie und der mit ihr verbundenen Sektoren. Als anerkannter Partner der Politik arbeitet sie an der positiven Weiterentwicklung Österreichs. Die IV vertritt die Anliegen ihrer aktuell mehr als 4.500 Mitglieder aus produzierendem Bereich, Kreditwirtschaft, Infrastruktur und industrienaher Dienstleistung in den Bundesländern, auf Bundesebene und in Europa.
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Nadia Arouri
3 307 x 4 961 PwC Österreich
Marion Koidl
1 350 x 1 800 ABZ*AUSTRIA
Claudia Mischensky
2 732 x 4 096 Industriellenvereinigung

Kontakt

Anna-Maria Oberpriller
Anna-Maria Oberpriller
Corporate Communications
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Email: anna-maria.oberpriller@pwc.com