Presseinformation vom 13.07.2018

AUVA: Unfallgefahr steigt durch Hitze

Erhöhte Unfallgefahr in den Sommermonaten

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Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sinken bei Hitze ab, im Gegenzug ist die Belastung des Organismus höher. Diese Kombination führt zu einem Anstieg von Unfällen, insbesondere auf Baustellen und im Verkehr.

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Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sinken bei Hitze ab, im Gegenzug ist die Belastung des Organismus höher. Diese Kombination führt zu einem Anstieg von Unfällen, insbesondere auf Baustellen und im Verkehr.
 
Erhöhtes Risiko für Unfälle
„Reaktionsgeschwindigkeit und Koordinationsfähigkeit sinken bei Temperaturen von 30 Grad um ein Viertel, bei 35 Grad ist bereits mit einer Leistungseinbuße von 50 Prozent zu rechnen. Die Hitze wird somit zum Risikofaktor: Fehlerhäufigkeit und Unfallrisiko steigen“, so Dr. Sonja Rustler, Präventionsexpertin der AUVA. 
 
Die Ursache für die Abnahme der Leistungsfähigkeit liegt im Flüssigkeitsmangel, bedingt durch starkes Schwitzen. Daher empfiehlt die AUVA bei mehr als 30°C Lufttemperatur und mittelschwerer bis schwerer Arbeit, alle 20 Minuten ca. ein Viertel Liter Flüssigkeit zu trinken. Wasser, ungesüßter Tee oder isotonische Getränke sind dabei besonders gut als Durstlöscher geeignet und sollten an heißen Tagen immer griffbereit sein. 
 
Die Unfallstatistik der AUVA zeigt, dass bei Arbeiten im Freien, daher überwiegend im Bauwesen, die höchsten Unfallraten in den wärmsten Monaten zu verzeichnen sind. Die Unfallrate steigt vor allem in den Sommermonaten Juli und August im Vergleich zu den übrigen Monaten. Auch im Straßenverkehr gibt es bei hohen Temperaturen jedes Jahr mehr Verkehrsunfälle im Ortsgebiet, bedingt durch Konzentrationsmangel und Müdigkeit. Daher sollten bei längeren Fahrten unbedingt regelmäßige Pausen im Freien, möglichst auf einem schattigen Parkplatz, eingelegt und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
 
Maßnahmen zum Schutz vor Hitze 
Bei Arbeiten im Freien unter großer Hitze ist die Gefahr von Sonnenstich oder Hitzschlag sowie Haut- und Augenerkrankungen besonders groß. UV-Schutzbrille, Schirmkappe oder – wo notwendig – Schutzhelm mit Nackenschutz schützen vor direkter Sonneneinstrahlung. Keinesfalls sollte mit nacktem Oberkörper gearbeitet werden. Ideal sind T-Shirts aus atmungsaktivem Material, und unbedingt passende Sonnenschutzmittel verwenden. 
 
Nach Möglichkeit sollte darüber hinaus der Arbeitsplatz mit einem Schattenspender, etwa einem Schirm, geschützt oder der Arbeitsbeginn in die kühleren Morgenstunden vorverlegt werden. Bei großer Hitze sind jedenfalls auch zusätzliche Arbeitspausen zu empfehlen, um dem Körper Möglichkeit zur Regeneration zu geben. 
 
Erste-Hilfe bei Hitzekollaps
Bei einem Hitzekollaps raten die Arbeitsmediziner der AUVA zu folgenden Sofortmaßnahmen:
  • betroffene Person in den Schatten bringen und beruhigen
  • Beine hochlagern
  • Flüssigkeitszufuhr (Wasser) 
  • wassergetränkte, kühle Tücher in den Nacken legen
  • bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlagerung und sofort Notarzt alarmieren
 
Über Fortführung oder Entfall der Arbeit bei Hitze entscheidet übrigens der Arbeitgeber – es gibt keinen rechtlichen Anspruch auf Hitzeferien.
 
Die AUVA steht mit ihren Präventionsexperten allen österreichischen Betrieben als Ansprechpartner für technische und organisatorische Sonnenschutzmaßnahmen zur Verfügung. 
 
 
Über die AUVA:
Bei der AUVA sind rund 320.000 Unternehmen und über 5 Millionen Personen gesetzlich gegen die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus den Beiträgen der Dienstgeber und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Kernaufgaben der AUVA sind die Verhütung von Arbeitsunfällen sowie die Heilbehandlung und Rehabilitation.  Ziel ist es, Unfallopfer und Beschäftigte mit Berufserkrankungen möglichst rasch wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Eine weitere Kernaufgabe der AUVA ist die finanzielle Entschädigung. Diese vier Aufgabenbereiche der AUVA ermöglichen eine integrierte und effiziente Unfallversicherung mit hohem volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen.
 
Die AUVA betreibt das Traumazentrum Wien mit den beiden Standorten Meidling und Brigittenau/Lorenz Böhler, die Unfallkrankenhäuser Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling (Wien), Weißer Hof (NÖ), Häring (Tirol) und Tobelbad (Steiermark). In den Einrichtungen der AUVA werden jährlich über 370.000 Patientinnen und Patienten auf medizinischem Spitzenniveau versorgt, davon mehr als 46.000 stationär.
 
 

Kontakt

Mag. Sonja Rosenberger

AUVA-Hauptstelle
Mag. Sonja Rosenberger
Tel: +43 5 93 93-22911
Mobil: +43 676 83395 1818
Email: sonja.rosenberger@auva.at
www.auva.at/presse